
Wofür schlägt dein Herz?
"Getragen von Worten aus dem Matthäusevangelium – „… und ihr habt mich besucht“ – liegen mir die älteren Gemeindeglieder besonders am Herzen.
Nach meiner Auffassung gehört es zum christlichen Leben in unserer Kirche, ihnen nahe zu sein, zuzuhören und zu trösten. "
Ursula Becht
Kirche wird lokal und regional vor allem sichtbar und spürbar durch diejenigen, die sich mit vollem Einsatz und mit Herzblut für ihre Kirche und ihre Gemeinde vor Ort engagieren.
Auch heute stellen wir Ihnen jemanden vor, der sich mit Leidenschaft einbringt:
Es ist Ursula Becht aus Kapellen Drusweiler.
Wenn man wie Ursula Becht fast 23 Jahre dem Presbyterium angehört, neun Jahre die Kirchengemeinde in der Bezirkssynode vertritt und viele Jahre im Kirchenchor mitgesungen hat, dann erübrigt sich die Frage „Wofür schlägt dein Herz?“, denn bei ihr lautet die Antwort ganz klar: für ihre Kirchengemeinde Kapellen-Drusweiler.
Verantwortung übernehmen, mitgestalten, sich aktiv in die Gemeinde einbringen – so sieht Ursula Becht ihre Aufgabe als Presbyterin. Für sie ist das sichtbarer, gelebter Glaube.
„Wir als Kirche müssen die Türen weit aufmachen, damit wir die Menschen erreichen – nicht nur zu Gottesdiensten, sondern auch mit anderen Veranstaltungen“, sagt sie überzeugt.
Daher war sie viele Jahre verantwortlich für das Weinfestcafé im Kirchgarten, stand am Herd in der Wasgauhalle anlässlich des Erntedankfestes – serviert wurde dort traditionell „Kotelett, Keschde und Rotkraut“.
Auch der Seniorennachmittag im Advent war ein fester Bestandteil des Gemeindelebens. Unterstützt wurde sie dabei stets von ihrem Ehemann Rolf – nicht nur bei der Pflege des Kirchgartens, der ihr besonders am Herzen liegt.
Wenn Ursula Becht auf ihre bisherige Amtszeit zurückblickt, dann waren die Jahre zwischen 2012 und 2017 besonders herausfordernd: Mit dem Weggang von Pfarrerin Eva Weißmann nach Godramstein während der Innenrenovierung der Kirche veränderte sich vieles. Im März 2013 wurde das Pfarramt Kapellen-Drusweiler aufgelöst und mit Barbelroth zusammengelegt. Zwei Pfarrer in den Jahren 2013 bis Ende 2014 belasteten die Presbyterien stark – bis im März 2017 Pfarrer Holger Müller-Graßer seinen Dienst für unsere vier Kirchengemeinden antrat.
Ein Bibelvers trug sie besonders durch diese Zeit:
„Seid mutig und entschlossen. Habt keine Angst. Der Herr, euer Gott, wird selbst mit euch ziehen. Er wird euch gewiss nicht im Stich lassen.“ (5. Mose 31,6)
„Ursel ist die Außenbeauftragte unseres Presbyteriums“, so Erika Finck. „Sie ist nah dran an den Menschen in unserer Gemeinde – nicht nur im Rahmen des Besuchsdienstes zu Geburtstagen und Ehejubiläen. Sie muss sich oft der Kritik stellen, darf sich aber auch über viel Lob freuen.“
Im August feierte Ursula Becht ihren 80. Geburtstag. Bei den Presbyteriumswahlen 2026 wird sie nicht mehr kandidieren. Mit Sorge blickt sie dabei auf die geplanten Reformen der Landeskirche.
Ihr Wunsch: Ein mutiges und streitbares Presbyterium, das sich den Herausforderungen des Wandels stellt – und dabei nie aus dem Blick verliert, den Menschen auf vielfältige und lebendige Weise die Begegnung mit der Liebe Gottes zu ermöglichen.
Erika Finck